20 years ago - 20 years ahead

Rückschritt oder Vormarsch?

Vor zwanzig Jahren gab es Zeitungen, Magazine, TV und Radio. An der Spitze der Meinungsbildung stand der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk, in Österreich der ORF. Und  führende Medienmänner hatten das Sagen, die Meinungsbildung ging  zum größten Teil von Journalisten und  Journalistinnen aus. Generell gab es wenige Frauen in Spitzenpositionen, in den Medien keine einzige (ausgenommen Frauenzeitschriften), in den österreichischen Tageszeitungen nicht einmal eine weibliche Ressortleiterin. Es war daher kein Zufall, dass beim ersten österreichischen Journalistinnenkongress 1998 die Themen Karriere und Frauen in Führungspositionen breiten Raum fanden.

 

Heute gibt es – auch dank der Sozialen Medien – eine unendliche Vielfalt an Informationen. Es ist schwierig geworden, Fake News sofort als solche zu enttarnen. Jede/r kann Nachrichten ins Netz stellen. Der Informationsfluss ist rasant. Öffentlich-Rechtliche mit Pflichtgebühren sind nicht unumstritten und haben breite Konkurrenz durch private Sender bekommen. Printmedien wurden vielfach totgesagt behaupten sich aber immer noch auf dem Markt. Frauen haben in der Zwischenzeit auch in den Medien Führungspositionen erobert und sind erfolgreich in allen Medienformaten unterwegs. Aber von gerechter Macht- und Einkommensverteilung zwischen Männern und Frauen sind wir auch in der Medienbranche noch weit entfernt.

 

Wie wird die Entwicklung in den nächsten zwanzig Jahrenweitergehen? Werden Nachrichten nur mehr automatisch generiert werden? Übernehmen die Sozialen Medien komplett die Aufgabe der Berichterstattung? Wie kann gegengesteuert werden? Welche Skills werden benötigt? Welche Aufgaben können die Öffentlich-Rechtlichen in digitalen Zeiten übernehmen? Wie kommen wir zu einer gleichberechtigten Verteilung von Macht, Einfluss und Einkommen zwischen Männern und Frauen. Mit all diesen Themen wird sich unser 20. Journalistinnenkongress zum 20-Jahr-Jubiläum auseinandersetzen. Sie sollten ihn nicht versäumen!