10. Österreichischer Journalistinnenkongress

9. und 10. Oktober 2008

Ein Jubiläum – und ein Fest für 428 Medienfrauen*

Am 9. und 10. Oktober war der Medienfrauenkongress im Haus der Industrie wieder einmal das Kontrastprogramm zu herkömmlichen Veranstaltungen: 428 TeilnehmerInnen, davon 72 ReferentInnen – darunter ganz wenige Männer.

Unter dem Motto *„Durchstarten, Stufe 2"* wurde die Vorgabe für die kommenden 10 Jahre eröffnet: Medienfrauen – durchschnittlich bereits gleichwertig oder besser ausgebildet als ihre männlichen Kollegen – müssen konsequent alle Anstrengungen unternehmen, in Spitzenpositionen vorzudringen.

So diskutierten unter der Leitung von Alexandra Föderl-Schmid die Kongressinitiatorinnen Maria Rauch-Kallat und Maria Schaumayer mit Lydia Ninz, Brigitte Handlos und Monika Lindner, Netzwerkerinnen und Inputgeberinnen der ersten Stunde zu Bilanzziehen und Ausblick.

Die Eröffnungsvorträge von Sibylle Hamann und Ada Pellert verdeutlichten das Missverhältnis, das in den (vorwiegend männlichen) Führungsriegen derzeit herrscht und analysierten Gründe und Vorgehensweisen.

Arrivierte Leading-Ladies (Brigitte Jank, Viktoria Kickinger, Tina Reisenbichler und Gundi Wentner) gaben Best-Practice-Tipps und ließen hinter die Kulissen von Frauen-Karrieren blicken.

Networking-Appelle gab es von österreichischen Netzwerkerinnen und der Autorin Martina Haas, die konsequente Professionalität von Frauen einmahnt.

Anders als bisher: heuer kamen auch Männer zu Wort. Allen voran Männerforscher Erich Lehner, der einen Crash-Kurs in Sachen Mann und gab und die Strukturen männlicher Hierarchien erläuterte. Gleich im Anschluss die Podiumsdiskussion „Mehr Frauen in Spitzenpositionen“, an der unter der Leitung von Trautl Brandstaller neben Angela Fritz und Traude Kogoj auch die Medienvertreter Oscar Bronner und Christian Rainer sowie Petter Sörlien vom norwegischen Ministerium für Kinder und Chancengleichheit teilnahmen.

Am Freitag standen fünf parallele Workshops – darunter als Schwerpunkt „Kommunikationstechnologien und digitale Welten“ waren eine Einladung zu Austausch und Diskussion. Teilnehmerrekord war wiederum der Workshop zu Journalismus und PR „Die Krise ist da“. Viel diskutiert der Finanzworkshop „Gebt den Frauen das Geld“. Informativ die „Tipps für Ein- und Umsteigerinnen“. Den Nerv getroffen hat „Stress, Burnout und Strategien dagegen“ – wo sich viele Frauen gute Anregungen für die Alltagsbewältigung holten.

Im Anschluss gab es Impulse zum Durchstarten von Meike Müller „Lizenz zum Kontern“ und Conny Bischofberger „Interviewtechnik“.

Den Abschluss bildete die Podiumsdiskussion „Eine Frage der Ethik“, wo unter der Leitung von Anneliese Rohrer die Wissenschafterin Rotraud Perner, die PR-Fachfrau Kristin Allwinger und die Journalistinnen Münire Inam und Karin Strobl zu Wort kamen.

*Es war ein Fest der Inputs, des Austauschs, des Kennenlernens und Vernetzens und der guten Vorsätze, in Zukunft viel bewusster an Frauenkarrieren zu arbeiten.*

Festlich war auch die *Verleihung der MedienLÖWIN 2008*, die an Sigrun Reininghaus (ORF) ging. FinanzLÖWIN 2008 wurde Bettina Pfluger (Standard), die Preise stiftete der Kongresspartner ING-DiBa Direktbank Austria. MedienLÖWINNEN-Anerkennungsurkunden erhielten darüber hinaus Priska Koiner (Fachmagazin Solid) und Mia Eidlhuber (Standard Album).